Die nächsten Tage führten uns nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Einigen dürfte die Stadt wohl auch unter dem Namen „Saigon“ geläufig sein. Dies war der frühere Name der ehemaligen Hauptstadt Südvietnams. Als 1975 der kommunistische Norden den Vietnamkrieg gewann, wurde das Land unter dem Namen „Sozialistische Republik Vietnam “ widervereint. Ein Jahr darauf wurde Saigon zu Ehren des sozialistischen Revolutionsführers umbenannt und trägt seit 1976 den Namen „Ho-Chi-Minh-Stadt“. Unter den einheimischen trifft man jedoch immer noch die Verwendung beider Stadtnamen an. Ebenfalls merkt man hier noch deutlich den westlichen Einfluss. Das Stadtbild wirkt recht modern und man findet erstklassige Restaurants, hippe Einkaufsstraßen und große Wolkenkratzer. Den traditionelle, historischen Reiz hat die Stadt dennoch nicht verloren. Es gibt einige historische Gebäude, Straßenimbisse, Pagoden und eine belebte Markthalle, was die Stadt zu einer Interessanten Mischung macht. Unser Hotel „Hotel Majestic Saigon“ war recht zentral am Flussufer gelegen und so machten wir uns zu Fuß auf Erkundungstour. Vom Hotel aus erkundeten wir das Opernhaus, die Stadthalle, den Wiedervereinigungspalast und das alte Postamt.






Am Abend haben wir an einer Street-Food-Scooter-Tour teilgenommen. Pünktlich zum Feierabendverkehr wurden wir von unsern beiden Guides mit dem Roller abgeholt. Zu dem Zeitpunkt ist der meiste Verkehr und es wirkt alles sehr chaotisch, scheint aber dennoch eine gewisse Struktur zu besitzen, auch wenn diese für uns Europäer eher nicht ersichtlich war. Wir schlängelten uns kreuz und quer durch enge Gassen und über völlig überfüllte Kreuzungen. Vorbei an aneinander gedrängten Fußgängern, Rollern, Rädern und Autos, die immer wieder einmal hupten und versuchten irgendjemandem auszuweichen oder Platz zu machen. Es war wirklich faszinierend, dass das alles doch irgendwie funktioniert. Dennoch waren wir äußerst froh, dass wir heute nur Mitfahrer waren. Außerdem gab es, die ein oder andere Situation, in der sich Ronja bei ihrem Fahrer besonders festgekrallt hatte. Der erste Stopp unsere Street-Food-Tour war an einem lokalem Fischladen, wo wir Garnelen, gedämpfte Muscheln mit Zitronengras und gegrillte Muscheln mit Schalotten serviert bekamen.






Nach der Vorspeise ging es auf dem Roller weiter zu einem Restaurant, wo man einen riesigen, deftigen Pannenkuchen (Banh Xeo) und weitere südvietnamesische Speisen serviert bekamen. Einige davon sollten wir nach der Anleitung unsere Guides selbst belegen und zu einer Rollen formen. Das hat wirklich Spaß gemacht und auch für reichlich Gesprächsstoff mit unseren Guides gesorgt, die uns jede Menge interessante Informationen über die ihre Stadt und das Essen hier zu erzählen hatten. Unter den Gewürzen und Kräutern die man beim Belegen seiner Rolle nutzen konnte, gab es auch ein sogenannte „Fischblätter“. Diese schmecken tatsächlich sehr fischig, waren aber nicht so ganz unser Fall.




Nun waren wir bereits gut gesättigt und es ging weiter zu einem kurzem Stopp an einem Flussufer, von wo aus man einen fantastischen Ausblick auf die beleuchteten Wolkenkratzer entlang des „Bach Dang Pier“ bei Nacht hatte. Dies war auch ein sehr beliebter Ort bei den Einheimischen, die sich hier zu einem Feierabendbier trafen oder ihr Abendessen an einem Straßenimbiss zu sich nahmen. Ein kleiner Imbiss auf Rädern, der recht beliebt zu sein schien weckte unsere Neugier. Unser Guide erklärte uns, dass es sich um eine gerollte vietnamesische Süßspeise handelt. Er bestellte zwei Stück und spendierte uns jeweils eine dieser süßen Röllchen.
Weiter ging es zu einem, kleinen versteckten Café mit Live-Musik an dem wir abgesetzt wurden. Bei gemütlicher Atmosphäre mit Kerzenschein lauschten wir den romantischen Violinmelodien und Gesängen der Künstler.



Zum Abschluss durfte natürlich ein Nachtisch nicht fehlen. So wurden wir zur vereinbarten Zeit von unseren Guides wieder am Café abgeholt und es ging weiter zu einer Eisdiele, die köstliches Avocado-Eis servierte.


Dies war der letzte Programmpunkt für heute und so wurden wir im Anschluss wieder zu unserem Hotel gebracht. Wir hatten eine wirklich sehr tolle Zeit mit unseren überaus freundlichen und zuvorkommenden Guides. Wir haben an dem Abend viel gelacht, gegessen und Spaß gehabt. Teilweise hatte es sich angefühlt, als würden wir mit ein paar Freunden um die Häuser ziehen. Zum Abschied gab es noch ein Gruppenselfie, bevor wir etwas erschöpft zurück ins Hotelzimmer gingen.

