Mekong-Delta

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Von Ho-Chi-Minh-Stadt aus führte uns unser nächstes Reiseziel in das südwestlich gelegene Mekong Delta, dass sich entlang des Mekong-Flusses schlängelt. Dort angekommen ging es auf ein Boot, dass uns entlang des Flusses, vorbei an vorbei an schwimmenden Dörfern nach Cai Be brachte. Insgesamt wirkte das als lebendig, pulsierend beschriebene Leben am Flussufer und die dortige Behausungen auf uns jedoch sehr karg und mehr als bescheiden. Wahrscheinlich auch noch eine der Nachwirkungen der Pandemie, wenn man bedenkt, dass sich das Land nach knapp 2 Jahren erst wieder seit wenigen Tagen für den Tourismus geöffnet hatte und einige Regionen doch vom Tourismus abhängig sind.

Wir legten für einen kurzen Stopp für einen Besuch bei einem einheimischen Bauern ein. Hier bekamen wir das traditionelle Handwerke zur Herstellung von Pop-Reis und Kokosnuss-Karamell-Bonbons demonstriert.

Mit dem Boot ging es weiter, zu der auf dem Mekong-Fluss gelegenen Insel Tân Phong. Dort hatten wir die Gelegenheit die Insel mit dem Rad zu erkunden. Unsere Radtour führte uns entlang von Obstgärten, einem Dorf, einer Schule, Padoge und Kirche . An einer der Obstplantagen gab es die Durian-Frucht, oder auch besser bekannt als „Stinkfrucht“ zu kaufen. Wir hatten von Freunden dich Aufgabe gestellt bekommen, diese auf unserer Reise zu kosten. Also entschieden wir uns eine Frucht mitzunehmen. Die „Verkostung“ wollten wir jedoch noch etwas hinauszuzögern und legten die Frucht in unsern Radkorb. Die Radtour endete an einem kleinen Restaurant/Bar, wo wir kühle Getränke und eine einheimische Aufführung zu sehen bekamen.

Von dort aus wurden wir mit dem Ruderboot durch kleinere Kanäle des Flusses gebracht, um die Landschaft des Mekongs zu genießen.

Allmählich waren wir hungrig und so kam es uns sehr gelegen, dass der nächstes Anlaufziel ein Restaurant war, bei dem wir eine einheimische Spezialität, den „Elefantenohrfisch“ serviert bekommen sollten. Wir wurden zu einem großzügig ausgelegten Restaurant gebracht, in dem wir jedoch die einzigen Gäste waren. Wir wurden sehr freundlich empfangen und es wurde uns angeboten unsere Durian-Frucht aufzuschneiden, die wir zuvor gekauft hatten. Nun gab es keine Ausrede mehr und wir probierten die Frucht. Wie wurden vorgewarnt, dass die Frucht beim ersten Mal wahrscheinlich nicht sonderlich schmeckt. Wenn man sie jedoch öfters esse, würde man sich jedoch an den Geschmack gewöhnen und diesen sogar mögen. Die Frucht wäre recht beliebt und es gäbe hier sogar Eiscreme in Geschmack. Tatsächlich fanden wir diese Eissorte auch im weiteren Verlauf unserer Reise auf einem Nachtmarkt. Trotzdem stimmte es uns nicht sonderlich euphorisch die Frucht zu probieren. Tatsächlich macht sie ihrem Namen alle Ehre. Wir würden den Geschmack etwas so betiteln, dass sie so schmeckt, wie ein intensiver Stinkekäse riecht. Wir essen zwar gerne herzhaften Käse, der Unterschied ist jedoch, dass der Käse anders schmeckt als dieser riecht. Die Frucht hingegen hatte für uns genau diesen penetranten Geruch als Geschmack, kombiniert mit einer leicht cremigen Konsistenz. Letztendlich blieb es bei einem kleinen Probier-Löffel und wir können nicht behaupten, die Frucht noch öfters Essen zu wollen. Dafür war der anschließend servierte „Elefantenohrfisch“ umso leckerer. Dies ist eine Spezialität aus dem Mekong-Delta und verdankt ihrem Namen ihrem Aussehen, dass mit etwas Fantasie an ein Elefantenohr erinnern soll.

Anschließend ging es für uns zur Übernachtung nach „Can Tho“, welches die größte Stadt des Mekongdeltas ist. Unseren Nacht verbrachten wir dort in der „Can Tho Ecolodge“. Einer schönen angelegten Lodge mit Außenpool und geräumigen Zimmern. Am nächsten Tag sollte es für uns dann Richtung Norden entlang des Mekongs zum Besuch des schwimmenden Markts bei Cai Ra und anschließend in den Tra Su Mangrovenwald gehen. Leider wurden unser Pläne etwas durcheinander geworfen. In der Nacht hatte ich einen kleinen Unfall und mir eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Nach dem ersten Schreck, hatte Ronja meine Wunde versorgt. Glücklicherweise hatten wir ein kleines Erste-Hilfe-Set und Verbandsmaterial in unserem Koffer. Allerdings waren wir uns einig, dass sich die Wunde ein Arzt ansehen sollte. Nur war es 3 Uhr nachts und äußert schwierig einen Arzt oder Transfer in ein Krankenhaus zu organisieren. Also beschlossen wir zu versuchen noch etwas Ruhe zu finden und direkt bei Tagesanbruch in ein Krankenhaus zu gehen. An der Rezeption wurde uns auch ein nahgelegenes Krankenhaus empfohlen. Etwas skeptisch wie wohl die Zustände in einem Krankenhaus mitten im Mekong-Delta in Vietnam sind, machten wir uns auf den Weg dorthin und wurden sogar von dem Hotelmanager begleitet. Es erwies sich als äußerst hilfreich einen Dolmetscher dabei zu haben, da immer noch strenge Covid-Auflagen herrschten und vietnamesische Formulare vor dem Betreten des Krankenhauses ausgefüllt werden mussten. Im Krankenhaus selbst wurden wir von der Einrichtung positiv überrascht und unsere Bedenken über dortige medizinische Verhältnisse haben sich relativ rasch gelegt. Mit drei sauberen Stichen wurde meine Wunde genäht und ist in der Zwischenzeit so gut verheilt, dass man kaum noch eine Narbe davon sieht. Um den restlichen Tag etwas Ruhe zu finden, haben wir den geplanten Ausflug entfallen lassen. Stattdessen machten wir uns direkt auf den Weg in unsere nächste Unterkunft nach Phú Quốc und verbrachten den Tag dort in der Hotelanlage.

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