Nachdem wir gegen 12:45 Uhr auf La Réunion gelandet waren, ging es mit dem Mietwagen auf direktem Wege in Richtung Hell-Bourg. Auf dem Weg dort hin wird einem schon ein Eindruck von der eindrucksvollen Naturlandschaft geboten, für welche die Insel bekannt ist. Grüne Berge, exotische Pflanzen und Bäume sowie jede Menge eindrucksvolle Wasserfälle sind schon entlang der Straße zu sehen.
Allerdings hat das Staunen nicht allzulange angehalten, denn umsoweiter wir uns Hell-Bourg näherten, wurde es immer nebeliger und regnerischer. Als wir dort ankamen, machten wir einen Spaziergang durch das kleine Bergdorf, dass für seine vielen bunten Häuser bekannt ist und als Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen dient. Unsere erste Besorgung dort war übrigens ein Regenschirm.
Als sich das Wetter etwas gebessert hatte, machten wir noch einen kleinen Spaziergang zu einer antiken Therme, von der nur noch ein paar Überreste, unweit vom Dorf entfernt, zu finden sind.
Nachdem wir dann ein wirklich sehr leckeres Abendessen auf der Terasse des Restaurants „Villa Marthe“ zu uns genommen hatten, ging es zurück in unsere Pension. Für den nächsten Tag hatten wir eine Wanderung im Talkessel der „Cirque de Mafate“ geplant, die uns zu dem Dorf „La Novelleu“ führen sollte. Bereits um 7 Uhr ging es, nach einem kleinen Frühstück, schon mit dem Auto weiter zu unserem Ausgangspunkt für unsere Wanderung. Dort angekommen, war es schon sehr neblig und trüb. Von den fantastischen Aussichten hinunter in saftig grüne Täler und den Bergzügen ringsherum war leider nichts zu sehen. Bereits nach einer Stunde Wanderung beschlossen wir abzubrechen und umzukehren, da nun auch der Regen immer stärker wurde.
Daher machten wir uns schon frühzeitig auf den Weg zu der Unterkunft in unserer nächsten Pension in La Plaine-des-Palmistes. Dieser Ort wird gerne als Ausgangspunkt für Wanderungen in Forêt de Bébour genutzt, weshalb wir auch hier eine Nacht in einer Pension eingeplant hatten. Leider war auch hier das Wetter nicht wirklich besser und wir mussten etwas Zeit tot schlagen, denn ausser Wandern hat der Ort an sich leider nicht viel zu bieten. Hinzu kam, dass Sonntag war und nahezu alles geschlossen hatte. Wir hatten Glück, noch einen geöffneten Pizza-Imbiss zu finden, um nicht ohne Abendessen ins Bett gehen zu müssen. Am nächsten Tag machten wir uns bereits um 06:30 Uhr auf den Weg in den Forêt de Bébour. Dies ist eine Art Vorzeigewald auf Réunion und gilt mit seiner Flora und Fauna als besonders beeindruckend. Diesmal hatten wir Glück und ein paar Sonnenstrahlen ließen mit ihrem Lichtspiel den märchenhaften Wald in seiner vollen Pracht erscheinen. Auf unserem Wanderweg zur „Trou de Fer“ waren Tamarindenbäume, riesige Farne, moosbedeckter Boden und viele weitere hochgewachsene Pflanzen, Bäume und Wurzeln zu bestaunen, die einem das Gefühl verliehen in einem Abenteuerfilm mitzuspielen.
Um 10 Uhr waren wir an der „Trou de Fer“ angekommen und konnten gerade noch einen letzten Blick in die Schlucht und auf den Wasserfall erhaschen, bevor dieser nur wenige Minuten später wieder komplett im Nebel eingehüllt war und wir uns auf den Rückweg machten. Am Parkplatz angekommen machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft in Saint-Pierre. Dort angekommen, erholten wir uns erst einmal am Hotel-Pool, bevor wir zu Fuß die Stadt erkundeten und etwas zu Abend aßen.
Auch am nächsten Tag ging es wieder früh los, um 7 Uhr verließen wir ohne Frühstück das Hotel, machten kurz Halt bei einem Bäcker, um etwas Proviant zu besorgen und fuhren zu dem Wasserfall „Cascade Grand-Galet“ oder auch „Cascade Langevin“ genannt. Dort angekommen mussten wir ein kurzes Stück das Flussbett hinunterklettern, um ein kleines ruhiges Plätzchen für ein Picknick mit Blick auf den Wasserfall zu finden. Während wir dort gefrühstückt haben, konnten wir beobachten, wie sich bereits die erste Gruppe den Wasserfall abseilte, im Rahmen einer der zahlreichen Canyoning-Touren die hier angeboten werden. Nach dem Frühstück machten wir uns auch noch etwas auf Erkundungstour und kletterten über ein paar Felsen entlang des Flussbetts. An einem kleineren Wasserfall mit Naturpool ist Ronja dann noch mal kurz in das erfrischende Wasser gesprungen bevor wir wieder weitergezogen sind.
Nächster Stopp war der „Grand Anse Beach“. Hier haben wir dann den restlichen Tag bis zum Sonnenuntergang verbracht. Wir haben einen Mittagssnack zu uns genommen, waren am Strand spazieren und haben uns natürlich im kühlen Nass abgekühlt.
Heute wollten wir den Vulkan „Piton de la Fournaise“ erklimmen. Da für eine möglichst freie Aussicht ein früher Aufstieg empfohlen wird, verließen wir diesmal bereits um 5 Uhr das Hotel und machten uns mit dem Auto auf den Weg zum Parkplatz „Pas de Bellecombe“, welcher der Ausgangspunkt für den Aufstieg sein sollte. Von weitem war der Vulkan bereits in Nebel gehüllt und auf halber Strecke bergauf waren dann auch wir komplett von Nebel umgeben. Eine kurze Prüfung der aktuellen Wettervorhersage und eines Livebild einer Webcam am Vulkankrater versprachen leider keine Besserung. Daher beschlossen wir auch hier umzudrehen und diese „aussichtslosen“ Ausflug abzubrechen und stattdessen etwas Entspannung am Pool/Meer zu suchen.