„Oh very nice, but small“ bekamen wir zu hören, als wir in Sámara von unserem nächstem Reiseziel berichteten. Da wir bereits Sámara schon als nicht besonders groß empfanden, waren wir umso gespannter, was uns in Montezuma erwarten würde. Tatsächlich ist das Küstendorf noch mal wesentlich kleiner und das Leben scheint hier nochmals einen Tick entschleuigter zu sein. Zu Letzterem trägt wohl auch die stark geprägte Rastafari- und Hippiekultur bei, die diesen Ort auf faszinierende Weise prägt. Handgemachter Schmuck, sowie Accessoires und Souvenirs mit Bulli Bussen sind hier reichlich zu finden. So hatte ich schon die Befürchtung, dass Ronja einen extra Gepäckkoffer für die Rückreise benötigen wird. Letztendlich ist es aber nur bei einem einzigen, von dem Hippi-Bus geziertem, Shirt geblieben. Tätsachlich ist der Ort auf das wesentliche reduziert, eine kleiner Supermarkt, ein paar Hotels, Restaurants und Strandbars. Jedoch ist alles notwendige vorhanden. Der langezogne Sandstrand lädt unmittelbar zu entspannten Strandspaziergängrn ein. Außerdem ist hier der Wellengang nicht besonders stark und das Wasser besitzt die perfekte Badetemperatur. Hier lässt sich definitiv der ein oder andere entspannte Strandtag verbringen! Bei Sonnenuntergang spielen Reggae-Bands in den Strandbars, sodass man den Tag mit entspannten, rhythmischen Klängen und einem kühlen Bierchen oder Cocktail ausklingen lassen kann. Am Wochenende finden selbstorganisierte Strandpartys statt. So war Abends, an unserem Ankundtstag (Sonntag), eine kleine Party mit provisorischem DJ-Pult und Lagerfeuer. Getränke oder sonstige Konsumgüter sind selbst mitzubringen. Während um das Lagerfeuer zeitlupenartige Tänze stattfanden und sich manche vollends mit der Natur vereint zu fühlen schienen, stiegen ringsherum kräutrige Dampfwoklen auf. Wohl einer der Gründe, weshalb das Dorf auch scherzhaft „Montefuma“ genannt wird. Von Zeit zu Zeit fanden dann tranceartige Tänze in Begleitung von Feuer, Leuchtkugeln oder bunten Lichterketten statt. Alles in allem ein durchaus interessantes Schauspiel.









Am nächsten Tag verließen wir unser Hotel zu Fuss und machten uns auf den Weg zu den Montezuma-Wasserfällen. Der Wanderweg beginnt an einem Parkplatz nur wenige Gehminuten von Montezuma entfernt. Die Wanderung führt entlang eines Flussbeckens. An manchen Stellen hatten wir uns gefragt, ob wir von dem offiziellen Weg entlang des Flusses abkommen sind, dann fanden wir aber immer wieder kleine Passagen mit Hilfestellungen in Form von Seilen, was darauf deutete, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind. Die Wanderung endet an einem kühlen Naturpool mit 27 Meter hohen Wasserfall. Zwar kann man die Wanderung noch zu zwei kleineren Wasserfällen fortsetzen, jedoch haben wir von anderen Reisenden berichtet bekommen, dass der erste der eindrucksvollste und schönste sei. So beschlossen wir, lieber etwas mehr Strandzeit einzuplanen und machten uns wieder auf den Rückweg.






Am folgenden Tag stand ein Ausflug nach Mal Pais und Santa Teresa auf dem Plan. Diese Orte liegen etwas südlicher auf der gegenüberliegenden Küstenseite. Dort ist die Brandung wieder deutlich stärker, welshab die Strände bei Surfern sehr beliebt sind. Mal Pais an sich ist ein kleines Fischerdorf und eher unspektakulär. In Santa Teresa hingegen findet sich ein etwas größerer und belebter Ort, der stark von der Surferszene geprägt ist. Außerdem Reihen sich dort viele Sushi-Restaurants aneinander, was das Herz von Sushi-Freunden höher schlagen lässt. Auch wir konnten nicht wiederstehen und haben uns köstliches Sushi und eine Poke-Bowl schmecken lassen.






An unserem letzten Tag in Montezuma haben wir zunächst noch einmal den tollen Sandstrand und unsere Unterkunft im erholsamen „NYA Hotel“ genossen. Das ist wirklich ein sehr schönes Hotel, dass mitten in der Natur liegt, sodass man beim À-la-carte-Frühstück oder Planschen im Pool sogar Affen in den Bäumen beobachten kann. Auch zum Strand sind es wiederum nur 2 Gehminuten. Ausserdem ist das Hotel sehr aufmerksam und so bekamen wir jeden Tag zwei Pralinen auf das Zimmer geschickt. Zusätzlich zu unseren Flitterwochen gab es sogar einmal eine Champangerflasche dazu.




Am Abend hatten wir noch eine Kayak-Tour im biolumizierendem Wasser. Hierbei sollen kleine, blau leuchtende Plankton-Teilchen das Wasser in ein blau schimmerndes Naturschausspiel verwandeln, dass man Biolumineszenz nennt. Am Besten soll sich das Ereignis nach bei Neumond, nach Einbruch der Dunkelheit beobachten lassen. Wir hatten zwar bereits Halbmond und damit nicht die besten Bedingungen, glücklicherweise war es aber sehr wolkig und der Mond teilweise verdeckt. Bevor es losging bekamen wir noch eine kurze Einweisung und ein paar Informationen zu der Biolumineszenz und wie diese zustande kommt. Um diese zu sehen, ist es wichtig in Bewegung zu bleiben. Denn dies ist wohl eine Art Abwehrmechanismus, um natürliche Fressfeinde durch das kurzzeitige Aufleuchten abzuschrecken. So sollten wir mit unseren Paddeln über die Wasseroberfläche streichen oder mit unseren Händen durch das Wasser fahren, um die Plankton-Teilchen zum Leuchten zu bringen. Nachdem wir in die Boote stiegen dauerte es nicht lange, bis wir die Biolumineszenz entdeckt hatten. Zunächst war es nicht so beeindruckend, wie auf den Webebildern zu sehen ist. Teilweise waren wir uns auch gar nicht sicher ob wir das Naturereignis wirklich sehen oder es tatsächlich nur das reflektierte Mondlicht in der weißen Schaumkrone des Wassers ist. Doch dann fuhren wir mit den Booten ein Stücken weiter in eine schattige Bucht und der Mond wurde zunehmend von Wokeln verdeckt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, bei dem sich unsere anfängliche Skepsis in Faszination wandelte. Wenn man mit der Hand durch das Wasser fuhr, leuchteten auf einmal überall deutlich erkennbare blaue Punkte auf. Wenn man dann die Hand hob glitten daran blau leutlchtende Wassertropfen und tropften an der Bodkante entlang zurück ins Meer. Bei jedem setzen des Paddels wirkte das Meer plötzlich wie in einen blauen Sternenenhimmel getaucht. Allerdings ließ sich das Naturereignis leider nicht mit der Handykamera festhalten. Dafür war die Kameralinse einfach zu lichtschwach um das kurze Aufleuchten einzufangen, was lediglich in schwarzen Bildern resultierte. Dafür hieß es einfach mal weiterpaddeln und genießen, bis sich der Mond wieder durch die Wolken gekämpft hatte. Auch danach war es noch zu sehen, wenn auch weniger deutlich. Im Anschluss machten wir uns fasziniert von dem Naturphänomen auf den Rückweg in unser Hotel. Am nächsten Tag hieß es dann nämlich schon wieder Koffer packen und weiterziehen nach Jaco.






