Hội An

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Nach dem Frühstück verließen wir die Kaiserstadt Hue und machten uns auf den Weg nach Hội An, wo wir die nächsten vier Tage im „Victoria Beach Resort“ verbringen werden. Auf dem Weg dorthin machten wir einen kurzen Stopp an einer Bucht. Dort wurde uns gezeigt, wie Austernmuscheln gezüchtet werden. Hierzu werden Reifen mit einer Schnur aneinander gebunden und dann für 4-5 Monate ins Wasser gelassen. In dieser Zeit setzen sich dort auf natürlichem Wege Muscheln ab und können anschließend ganz einfach aus dem Wasser gezogen werden. Anschließend tranken wir noch einen vietnamesischen Kaffee und dann ging es weiter in Richtung Wolkenpass, den wir mit dem Auto überquerten. Oben angekommen machten wir nochmals einen kleinen Zwischenstopp, um die Aussicht zu genießen.

Auf dem Weg nach Hội An durchqueren wir Đà Nẵng. Dies ist eine Großstadt an der Küste in Zentralvietnam und diente während des Vietnamkriegs als wichtige Marinebasis für US-Streitkräfte. Heute ist die Stadt mit seinem langgezogenen Strand ein beliebter Badeort und für seine Drachenbrücke bekannt. Die Brücke wird von einem typisch asiatischen, schlangenförmigen Drachen geziert, der nachts in verschiedenen Farben leuchtet. Am Wochenende speit der Drachenkopf zu einem bestimmten Zeitpunkt auch Feuer. Wir waren jedoch nur zur Durchfahrt hier und haben die Brücke nur aus dem Auto gesehen.

An unserem Hotel angekommen sind wir erst einmal eingecheckt und haben das Resort erkundet. Als Unterkunft  haben wir einen Bungalow im japanischen Stil direkt am Meer bekommen. Auch hier haben bereits zwei Schwäne auf unserem Bett gewartet. Die Bungalows sind sehr geräumig und bieten neben einer Badewann mit Whirlfunktion auch noch eine Outdoor-Dusche. Vom Bett aus konnten wir direkt über unsere vorgelagerte Terrasse auf das Meer blicken. Ebenfalls gibt es einen sehr schönen und großen Pool mit Meeresblick. Innerhalb der letzen Jahre ist hier leider der Sandstrand abhanden gekommen. Vor noch nicht mal 5 Jahren soll hier noch ein sehr breiter und traumhafter Sandstrand gewesen sein, der es angeblich in die Top 10 der schönsten Strände der Welt geschafft hatte. Dies bekamen wir von unserem Reiseleiter, aber auch von anderen Urlaubern im Resort bestätigt, die hier bereits vor einigen Jahren zu Gast waren. Im Laufe unserer Reise lernen wir Thomas kennen, der im Alter von 35 Jahren nach Vietnam ausgewandert ist und jetzt in Hoi An lebt. Auch er erzählt uns, dass der frühere Sandstrand so breit gewesen ist, dass man es nach dem ausziehen der Schuhe gar nicht ins Wasser geschafft hatte, ohne sich die Füße zu verbrennen. Das Abtragen des Sandstrandes hat wohl nicht nur natürliche Ursachen, sondern ist unter anderem auch ein menschen-gemachtens Problemen, wie er uns erzählt hatte. Es wurden wohl Stauanlagen gebaut und Sand im Meer abgetragen, was dazu beigetragen hatte, dass der einst schöne Strand nun verschwunden ist. Im Schrank des Hotelzimmers fanden wir neben Bademäntel auch ein traditionelles Gewand, dass wir gleich mal genutzt hatten um ein paar lustige Fotos zu schießen.

Am Nachmittag wurden wir von unserem Reiseleiter Thi noch einmal für eine kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Hội An abgeholt. Durch die Anbindung an das Meer wurde früher viel Handel betrieben, weshalb sich in der Stadt viele Kaufleute aufgehalten und niedergelassen hatten. Darunter viele Chinesen, sodass man heute noch viele chinesische Elemente in der Altstadt finden kann. Wir hatten ein Altstadt-Ticket gekauft, womit wir verschiedene Sehenswürdigkeiten besichtigen konnten. Darunter ein paar chinesische Tempel und alte Wohnhäuser von Kaufmannsfamilien. Natürlich überquerten wir auch die überdachte japanische Brücke, die das Wahrzeichen der Stadt ist.

Nach Einbruch der Dunkelheit, hüllt sich die Altstadt in das farbenfrohe Leuchten von Lampions. Es gibt ein beleuchtete Schriftzug von Hoi An, sowie einige beleuchtete Figuren. Außerdem tummeln sich entlang des Flusses viele Einkaufsmöglichkeiten, kleine Läden und Straßenhändlern sowie einige erstklassige Restaurants.

Wir waren während unseres Aufenthalts jeden Abend in der Altstadt, da diese wirklich wunderschön ist und abwechslungsreiche Gelegenheiten für ein Abendessen bietet. An unserem ersten Abend wurden wir von unserer Reiseagentur zu einem  ausgezeichnetem Essen im „Morning Glory Restaurant“ eingeladen.

Abends tummeln sich auf dem Fluss viele kleine Ruderboote mit bunt leuchtenden Lampions. Lustigerweise hat jedes Ruderboot genau zwei Lampions. Vor einigen Jahren haben die Anbieter wohl um die Gunst der Kunden mit immer mehr Lampions auf ihren Booten gebuhlt. Dieses Übermaß an Lichter hatte dazu geführt, dass die romantischen Atmosphäre entlang des Flussufers gelitten hatte. Deshalb hat die Stadt dies reglementiert und auf maximal zwei Lampions pro Ruderboot beschränkt. Gegen einen verhandelbaren Preis wird man dann gerne ein Stückchen entlang des Flusses gerudert, um in die bunte Welt um sich herum eintauchen zu können. An unserem ersten Abend führte uns Thi noch in eine kleinere Bar, die etwas ruhiger am Fluss gelegen ist, jedoch eine wunderbare Möglichkeit bietet das bunte Treiben am Fluss zu beobachten. Diese Bar gehörte Thomas. Er selbst war gerade nicht hier, jedoch hatte er sich nach einem kurzen Anruf von Thi auf ein Bierchen zu uns gesellt. Es war sehr interessant sich mit ihm zu unterhalten. Wir bekamen einen spannenden Einblick in das Leben eines deutschen Auswanderers nach Vietnam. Ebenfalls sehr spannend war zu hören, wie die Corona-Pandemie in Vietnam durchlebt wurde. In der Tourismusbranche hatte man sich wohl mit verschiedenen Jobs, wie beispielsweise auf dem Feld, Bau oder gar mit dem Handel von Kryptowährungen versucht über Wasser gehalten. Von dem Abend an wurde dies zu unsere Stammbar während unseres Aufenthalts in Hoi An. Wir pflegten jeden Abend für einen Absacker vorbeizukommen, ehe wir uns auf den Weg zurück in unser Hotel machten.

Entlang des Flusses findet täglich ein Nachtmarkt statt, bei dem man sehr viel Streetfood probieren kann. Auch diese Gelegenheit haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir haben auf den kleinen Plastikstühlen Platz genommen und etwas bestellt. Am Vorbeigehen an manchen Ständen etwas auf die Hand mitgenommen und uns so Stück für Stück durchprobiert. In einer Seitenstraße hatte Ronja in einem Zuckerwatte-Laden ihren Nachtisch in Form eines riesigen bunten Häschens gefunden.

In Hoi An gibt es gefühlt an jeder Ecke eine Schneiderei, die das anfertigen von maßgeschneiderten Anzügen und Kleidern zu verhältnismäßig günstigen Preis anbieten. Auch diese Gelegenheit nahmen wir wahr und ließen uns Kleidung nach Maß bei „Yaly Couture“ anfertigen. Einmal das Kleidungsstück entwerfen und den Stoff aussuchen, dann Maße nehmen und am Folgetag zur Anprobe kommen. Wir waren zwei Mal zur Anprobe dort mit jeweils kleineren Änderungswünschen und nach 3 Tagen hatten wir unsere passgenaue Kleidung im Gepäck.

In unserem Hotel gab es einen kostenlosen Fahrradverleih. Wir nutzen den Verleih um die Umgebung zu erkunden und fuhren die Straße etwas nordaufwärts, wo wir noch ein paar kleinere Strandabschnitte gefunden haben, die jedoch nach Aussagen der Einheimischen auch schon am Verschwinden sind. Weiter ging es über Brücken und  entlang an Reisfeldern. Dabei konnte man immer wieder einem Wasserbüffel begegnen.

Eine Weitere Aufmerksamkeit unserer Reiseagentur war eine Wein-Tasting-Tour, die wir geschenkt bekommen hatten. Wir sollten lediglich eine Rückmeldung geben, wie wir diese Tour fanden und ob die Agentur diese mit in das Programm aufnehmen soll. Vorweg können wir schon mal sagen, dass wir sehr viel Spaß hatten und diese Tour weiterempfehlen können. Die Tour hatte damit begonnen, dass wir mit Fahrrädern an unserem Hotel abgeholt wurden. Anschließend ging es entlang von Reisfeldern mit ein paar Zwischenstopps, an denen uns etwas über den wirtschaftlichen Anbau erklärt wurde. Auch hatten wir unterwegs viele Felder gesehen, an denen Erdnüsse angebaut wurden. Das war sehr interessant, auch wenn der Name „Erdnuss“ suggeriert, dass diese unter der Erde wachsen, hatten wir uns hier immer eine Art Baum vorgestellt und nicht so kleine Pflänzchen. An unserem Ziel angekommen, wurden wir von unserem heutigen Gastgeber Tuan sehr freundlich in Empfang genommen. Zunächst gab es noch eine kleine Führung durch den „Organic Garden“ , wo wir einen kleinen Exkurs zu Kräuterkunde und den nachhaltigen, biologischen Anbau bekamen. Weiter ging es auf seine Dachterrasse, wo eine erlesene Auswahl an importierten Weinen auf uns wartete. Es gibt zwar den ein oder anderen vietnamesischen Wein, jedoch sind diese wohl nicht ganz so gut. Deshalb gab es heute Weine aus diversen anderen Ländern, darunter auch en gude Pfalzwoi. Zu jedem Wein gab es noch ein passendes Fingerfood, dass traditionell und mit Kräutern aus eigenem Anbau zubereitet wurde. Die Kombination von dem vietnamesischen Essen mit dem Wein war einfach genial. Wir hatten sehr viel Spaß und einen tollen Abend zusammen mit Tuan. Nachdem wir uns einmal durchprobiert hatten, haben wir in seinem Wohnzimmer noch Frau und Tochter kennengelernt, bevor wir mit dem Taxi abgeholt wurden.

Statt zurück ins Hotel ging es für uns noch mal in die Altstadt von Hoi An, da zum Abschluss des Abends natürlich der Besuch in unserer Stammbar dazu gehörte. Tatsächlich war an dem Abend in der Stadt nicht allzuviel los und der Besitzer wollte gerade schließen. Für einen kurzen Moment ging das Licht aus und wir dachten schon, dass die Bar zu hat. Aber im nächsten Moment ging das Licht direkt wieder an. Der Besitzer hatte uns von Weitem schon entlang des Flusses laufen gesehen und die Bar noch mal für uns geöffnet. Wir tranken dort noch ein Cocktail und auf dem Rückweg zum Hotel gab es noch einmal einen „Snack-To-Go“ auf dem Nachtmarkt.

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