Gestern hatten wir einen weiteren Ausflug, der uns von dem westlich gelegenen Flic En Flac zum südöstlichen Teil der Insel bringen sollte. Unser heutiger Fahrer hieß Mike. Wieder überaus pünktlich wurden wir an unserem Hotel abgeholt und nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir unser erstes Ausflugsziel, die Île aux Aigrettes. Dies ist eine kleine unbewohnt Insel, die von der Mauritius Wildlife Foundation verwaltet wird. Diese Insel nennen einige sehr bedrohte Tierarten ihr zu Hause. Daher gibt es auch nur wenige geführte Ausflüge in kleinen Gruppen. Mit einem kleinen Boot setzen wir zu der unweit entfernten Insel mit einer Gruppe von sieben Personen über.
Auf der Insel angekommen machten wir uns mit unserem Guide auf Entdeckungstour und bekamen jede Menge Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt.
Auch gab es viele bedrohte Tierarten zu sehen. Darunter die Rosentaube und den Mauritiusweber. Bei letzterem ändert das Männchen ausschließlich während der Brunftzeit sein Gefieder und bekommt einen orangefarbenen Kopf. In der restlichen Zeit ist das Männchen nicht von dem Weibchen zu unterscheiden. Wir hatten das Glück ein paar männliche Mauritiusweber während der Brunftzeit zu sichten. Auch die Aldabra-Riesenschildkröte bekamen wir zu sehen. Die Île aux Aigrettes ist übrigens der einzige Ort auf Mauritius, auf welcher die Schildkröten in freier Wildbahn leben.
Bevor Seefahrer die Insel Mauritius entdeckt haben, war diese von Menschen völlig unbewohnt. Jedoch besaß sie eine sehr reiche Tierwelt. Leider hatte die Entdeckung durch den Menschen zum Aussterben einiger Tierarten geführt, die nur auf Mauritius vorkamen. Bekanntster Vertreter ist wohl der Dodo, der es unter anderem durch die Erwähnung im Roman „Alice im Wunderland“ zu weltweiter Berühmtheit geschafft hat. Leider haben wohl noch wesentlich mehr Tiere auf Mauritius das gleiche Schicksaat erlitten. Beispielsweise eine langhälsige Risenschildkröte, aber auch Vögel und Reptilien. Einige davon sind in Form von Statuen auf der Insel vorzufinden.
Nach diesem lehrreichen Ausflug ging es weiter an die etwas südlicher gelegene Blue Bay. Wir kamen dort zur Mittagszeit an und im strahlenden Sonnenlicht machte die türkisblau schimmernde Bucht ihrem Namen alle Ehre.
Der Blue Bay Marina Park gilt als bester Schnorchel-Spot auf Mauritius. Da wir nur wenige Tage zuvor in Flic En Flac bereits einen wirklich tollen Schnorchelgang hatten, waren wir gespannt was uns hier erwarten würde. Man muss dazu sagen, dass wir in unseren Urlauben regelmäßig schnorcheln gehen. Bislang hatte es aber weder Hawaii, Bali oder Florida geschafft an unser bisher schönstes Schnorchelerlebnis auf Kanawa Island (in der Nähe von Komodo, Indonesien) heranzukommen. Doch in der Blue Bay bot sich vor uns eine wahre Augenweide der Unterwasserwelt. Riesige Korallenriffe und überall tummelten sich, im kristallklarem Wasser, unzählig viele bunte Fische. Wirklich ein fantastisches Erlebnis!
Den restlichen Tag verbrachten wir am Strand in der Bucht und genossen dort den Ausblick, die Sonne und das erfrischende Wasser. Gegen 17 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, um pünktlich zum Sonnenuntergang wieder auf dem westlichen Teil der Insel zu sein. Und tatsächlich wurden wir hier zum ersten Mal mit einem völlig wolkenfreiem Sonnenuntergang am Meereshorizont belohnt.